Rund zwei Drittel (66,5 Prozent) aller Nachrichten im weltweiten E-Mail-Verkehr waren im September 2014 Spam-Mails. Etwa jede neunte E-Mail (9,11 Prozent) mit Schadsoftware wurde von Kaspersky Lab bei deutschen Nutzern entdeckt. Somit hält Deutschland bei E-Mails mit gefährlichen Anhängen im weltweiten Vergleich einen traurigen Rekord und liegt auf dem ersten Platz – vor Großbritannien (8,45 Prozent) und den USA (8,26 Prozent). Diese Zahlen gehen aus dem Spam-Report von Kaspersky Lab für September 2014 hervor. Dieser lässt sich hier laden.
Unter den Top 10 der über Spam-Mails verbreiteten Schadprogramme befanden sich im September neun Trojaner. Gerade deutsche PayPal-Nutzer sollten aktuell besondere Vorsicht walten lassen, denn auf Rang vier befindet sich der Schädling „Trojan-Banker.HTML.PayPal.b“. Dabei handelt es sich um eine HTML-Seite, die ein PayPal-Formular imitiert. Der Empfänger einer E-Mail mit diesem Anhang wird aufgefordert, das Formular zur Aktualisierung seines PayPal-Profils im Zusammenhang mit dem Start eines neuen Online-Sicherheitssystems auszufüllen. Dabei werden folgende Felder auf Deutsch abgefragt: E-Mail-Adresse, PayPal-Passwort, Vollständiger Name, Nachname der Mutter (fakultativ), Geburtsdatum, Telefonnummer, Adresse, Stadt, Land, Postleitzahl, Kartennummer, Gültigkeitsdatum, Kartenprüfnummer sowie VBV Passwort / MasterCard.
Ebola: Neues Top-Thema für Spam-Kampagnen
Thematisch spiegelten die weltweiten Spam-Mails die aktuelle Nachrichtenlage im September wider. So drehten sich diverse Kampagnen um die Ebolafieber-Epidemie. Dabei gingen Cyberkriminelle inhaltlich nach dem bekannten Muster des Nigeria-Scams vor. So suchte eine angeblich an Ebola erkrankte Frau aus Liberia, die vom maroden Gesundheitssystem in ihrem Land abgewiesen wurde und deren Kinder bereits an der Krankheit verstorben waren, nach einer potenten Hilfsorganisation als Erbe ihres beträchtlichen Vermögens. Dem Vermittler winkte die Summe von 1,5 Millionen US-Dollar. Bei einer anderen Kampagne wurde im Kontext einer geplanten internationalen Ebola-Konferenz der World Health Organization (WHO) nach nationalen Repräsentanten gesucht, denen ein hoch dotierter Job nebst Dienstwagen winkte.
Gast-Autor: Matthias J.Lange